Norbert Sarrazin
Die Frage, ob und wann und wie Fotografie Kunst ist, versuchten viele zu beantworten. Norbert Sarrazin findet eine Antwort, die pointierter nicht sein könnte. Er „macht“ Kunst, indem er (natürlich heutzutage digitale) Fotografie in der Bandbreite ihres Be- und Verarbeitungsprozesses als Werkzeug benutzt. Dabei gelingt ihm eine Reduktion des optisch überbordenden „Realen“ auf meist grazile Gebilde aus Formen, Farben, Ebenen und Beziehungen, die wie eine DNA-Struktur wirken.
Ins Innere, ins wirklich Wahre, ins Eigentliche schauen lassen. Mal sind sie wie ein Röntgenblick, zeigen sozusagen das „Gebein“, mal sind sie rätselhafte Metaphern, die wie geisternde Kobolde die menschliche Optik samt Kognition und zelebrale Musterverarbeitung necken.
Sarrazin ist gelernter Fotograf, und ja, natürlich, „richtig“, sprich konventionell fotografieren kann er natürlich auch. Sehr gut. Doch Sarrazins Fotokunst ist frei von den Eitelkeiten, mit der sich ansonsten Fotografie gerne kultisch macht. Er findet einen Weg, fotografische Mittel und Möglichkeiten zu nutzen, der in dieser Form wohl erstmalig ist.
Portrait: © Norbert Sarrazin
Fotos der Kunstwerke: © Norbert Sarrazin